Eventer

„Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion?“

VERSCHOBEN! 

Leider kann diese Veranstaltung nicht wie geplant am 26.11. stattfinden, wird aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Europäische Integration und europäische Identität in einer postsäkularen Welt

Die berühmte „Gretchenfrage“ nach der Religion aus Goethes „Faust“ gewinnt auch für die Zukunft der europäischen Einigungspolitik neue Aktualität. Was verbindet die Europäer, nachdem sich die Vorstellung, das östliche Europa werde sich in kultureller Hinsicht sehr schnell den westlichen Gesellschaften angleichen, als westliche Selbsttäuschung erwiesen hat?

Zu den kulturellen Differenzen zwischen Ost und West in der EU gehört auch der unterschiedliche Stellenwert von Religion, und unter den Interessenten an einer künftigen Mitgliedschaft finden sich hoch religiöse Länder wie die Ukraine und Georgien. Erst recht zeigt ein globaler Blick den hohen Stellenwert von Religion im größten Teil Welt. Die so genannte Säkularisierungsthese, nach der die Modernisierung von Gesellschaften Religionen zwangsläufig immer weiter schwächen und perspektivisch zum Verschwinden bringen werde, hat sich nicht bestätigt. In den Sozialwissenschaften ist deshalb schon seit geraumer Zeit von der „postsäkularen Gesellschaft“ die Rede.

Die europäische Integrationspolitik hat der Frage nach dem, was die Europäer verbindet, also nach der europäischen Identität, lange kaum Aufmerksamkeit gewidmet. Aber ohne eine überzeugende Antwort auf diese Frage dürfte der innere Zusammenhalt in einer noch größer werdenden EU kaum zu sichern sein. Inzwischen wächst zwar das Interesse an diesem Thema. Doch die populären Antworten überzeugend nicht, wenn sie die Bedeutung von Religion, in erster Linie des Christentums, für die Entstehung und Entwicklung der europäischen Kultur ignorieren. Eine ganz Europa verbindende Identität wird sich ohne eine kulturelle Erneuerung, die diese gemeinsame christliche Tradition wiederentdeckt und für heute weiterdenkt, nicht entwickeln lassen, so die These des Vortrags.

Wolfgang Sander, Dr. phil., ist Professor (em.) am Institut für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Autor des Buches „Europäische Identität – Die Erneuerung Europas aus dem Geist des Christentums“ (Leipzig 2022).

Organisiert von der EwB in Kooperation mit dem Zentrum fir politesch Bildung.

Wolfgang Sander
Datum:26.11.2024Zäit:18:30 bis 20:30 AuerEntrée:GratisAdress:Cercle Cité, Salle Henri Beck

2, rue Genistre
Luxembourg
Informatioun:info@ewb.luA Kooperatioun mat:Zentrum fir politesch BildungSprooch:DE