Im Grunde gut? Perspektiven auf die Natur des Menschen
Ein Vortrag von Andrea Velz
Sind wir von Natur aus egoistische Wesen? Oder steckt in uns allen das Potenzial zur Kooperation und zum Guten? Diese grundlegenden Fragen stehen im Mittelpunkt eines Vortrags von Andrea Velz, der sich mit zwei wegweisenden Büchern befasst: „Im Grunde gut“ des niederländischen Historikers Rutger Bregman und „Anfänge: Eine neue Geschichte der Menschheit“ von David Graeber und David Wengrow.
Beide Bücher haben für Wirbel gesorgt. Rutger Bregman stellt in seinem Bestseller die weitverbreitete Annahme infrage, dass der Mensch von Natur aus schlecht sei. Anhand zahlreicher historischer und wissenschaftlicher Beispiele zeigt er auf, dass es eher Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftssinn sind, die uns als Spezies auszeichnen. Damit setzt er sich bewusst von pessimistischen Menschenbildern ab, die oft in politischen und gesellschaftlichen Debatten vorherrschen.
Auch die Anthropologen David Graeber und David Wengrow liefern in ihrem Werk eine beeindruckende Neubewertung der Menschheitsgeschichte. Sie argumentieren, dass es nie eine „natürliche“ gesellschaftliche Entwicklung hin zu hierarchischen und autoritären Strukturen gab, sondern dass Menschen immer wieder kreative und diverse Formen des Zusammenlebens erprobt haben. Ihre Forschung lädt dazu ein, sich von den gängigen Erzählungen über die Frühgeschichte der Menschheit zu lösen und neue Perspektiven auf unsere Zukunft zu gewinnen.
Die Pädagogin Andrea Velz wird in ihrem Vortrag die zentralen Thesen dieser beiden Bücher vorstellen und sie miteinander in Beziehung setzen. Was bedeuten diese neuen Erkenntnisse für unser Verständnis vom „Gemeinsam“ in Gesellschaft, Politik und Zusammenleben? Können wir aus der Vergangenheit lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten? Und welche Rolle spielt unsere Vorstellung vom „wahren Wesen des Menschen“ in aktuellen Debatten über Demokratie, Gerechtigkeit und soziale Verantwortung?
Das Publikum ist eingeladen, über diese Fragen nachzudenken und aktiv am Austausch während und nach des Impulsvortrags teilzunehmen.

Andrea Velz, geboren am 16.03.1978, ist Pädagogin, Coach und Forscherin im eigenen Leben. Sie liebt die Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen der menschlichen Existenz und des Miteinanders – sowohl im Erleben als auch in der Reflektion.
Projet Sapere Aude 2.0, mit der freundlichen Unterstützung von der Œuvre Nationale.


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