Philo-Workshop: Kritische Theorie
Mit Nora Schleich
„Denken ist ein Tun“ (Adorno)
Warum unterwerfen sich Menschen freiwillig repressiven Ideologien?
Die Kritische Theorie ist eine sozio-philosophische Gesellschaftstheorie, die sich vorwiegend mit der Frage um den Aufstieg totalitärer und unterdrückender Regime in der Gesellschaft befasst.
Hierbei untersuchen sie die ökonomischen, psychologischen und philosophischen Aspekte der Machtverflüssigung und Verblendungszusammenhänge, die dazu führten, dass Menschen sich quasi freiwillig den totalitären Ideen unterwerfen.
Besonderes Augenmerk warfen sie auf die „Vernunft“, die, als Konsequenz der Aufklärungsbewegung des 18. Jahrhunderts, eine Überrationalisierung des Weltverständnisses bedingt. Geht alles nur um Kalkül und Effizienz?
„Denken ist, an sich schon, vor allem besonderen Inhalt negieren,
Resistenz gegen das ihm Aufgedrängte.“ (Adorno, Negative Dialektik)
Adorno ist ein zentraler Vertreter der Kritischen Theorie, die das Kritisieren, das Untersuchen, zur Methode hat. Für Adorno ist Denken kein starres Finden von Erkenntnissen, sondern ein ständiges Prüfen. Diese Methode lehnt das Erreichen eines konkreten Ziels ab, endgültige Lösungen gibt es keine und wird es nie geben können; es geht immer nur darum, stets neu zu hinterfragen und nach verborgenen Widersprüchen zu suchen – bedingungslos.
In diesem Workshop widmen wir uns dem Kontext und der Methode der Kritischen Theorie – es wird auffallen, wie aktuell ihre Themen auch in der momentanen Zeit sind. Er richtet sich an alle, die gesellschaftliche Machtstrukturen kritisch hinterfragen möchten und bespricht das selbstreflexive Denken.

Nora Schleich ist Programmkoordinatorin der EwB. Sie hat zur Philosophie von Immanuel Kant promoviert und beschäftigt sich neben der Philosophie des Deutschen Idealismus u.a. auch mit den Themen Narrative und Ideologien, also denen Bereichen, die sich auch in der Kritischen Theorie als zentral erweisen.


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