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Polarisierende Kinder-und Jugendbücher als Herausforderung

25.09.2022

Vier Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe „Kannerbücher“ haben an der diesjährigen Jahrestagung „Nichts für Kinder? Polarisierende Kinder- und Jugendbücher als Herausforderung“ des „Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien – SIKJM“ teilgenommen.

Ein schwieriges, wenn auch sehr interessantes Thema stand auf dem Programm.

Zu brutal, zu traurig, zu politisch, zu wenig divers, zu…: Die Erwachsenen haben oft klare Vorstellungen, was sie den Kindern zumuten können und möchten und was auf keinen Fall thematisiert werden darf.

Verschiedene Referenten haben das Thema „Störungen“ in der Kinder- und Jugendliteratur von verschiedenen Standpunkten beleuchtet.

Was sind „Aufstörungen“? Wie wird heute auf „schwierige“ Darstellungen und Themen über die „neuen“ Vermittlungswege und sozialen Netzwerke reagiert? Welches sind die daraus folgenden Konsequenzen?

Über den Stellenwert und die Funktion „schwieriger“ Bücher in der Vermittlungsarbeit wurde diskutiert: Wie kann man Bücher als Hilfsmittel einsetzen, um vielfältigen „schwierigen“ Themen einen Raum zu geben und die Diskussion zwischen Kinder bzw. Jugendlichen und Erwachsenen zu ermöglichen und zu vereinfachen? Wie geht man als Fachperson mit Reaktionen um, die „schwierige“ Bücher auslösen können? Traut man sich dann überhaupt noch, das eine oder andere Buch vorzulesen oder vorzustellen?

Ein Aufruf der Verlegerin Monika Osberghaus vom Verlag Klett Kinderbuch: Geschichten dürfen gerne auch mal unkorrekt und unkonventionell sein – denn das Leben ist auch so…Man soll sich ruhig wieder mal was trauen und weniger auf das viele Gerede eingehen.

Eine sehr interessante Tagung, die unter den vier Mitarbeiterinnen der ErwuesseBildung auch noch anschließend zu regem Austausch führte:

Eine große Aufgabe derErwachsenen sollte sein, unsere Kinder/Jugendlichen dabei zu unterstützen offene, kompetente, diskussionsbereite und tolerante Menschen zu werden, die dazu auch noch „Shit-Storm-resistent“ sind und sich ihrerseits auch was trauen…Geschichten können dabei helfen!

Weitere Infos über die Arbeit des SIKJM unter: www.sikjm.ch

 

Danielle Mertes