Buch

Das Gangrän

Sommerlektüre mit Gänsehautfeeling.

Nach Abschluss ihres Studiums kehrt die Protagonistin Jeanne für einen typisch luxemburgischen Sommer in ihr Heimatdorf „Pardange“ zurück.  Zwischen Quarter-life-crisis, Nostalgie und der Herausforderungen des Erwachsenwerdens, schleicht das neuentdecke Naturphänomen „Gangrän“ immer näher in das idyllische Leben der Hauptfigur. Zuerst forderte das Gangrän in Indien zahlreiche Todesfälle und bereitet bei den Wissenschaftler großes Kopfzerbrechen: Das wurzelähnliche Geflecht breitet sich unaufhaltsam aus und löst bei allem was lebt eine sofortige Verwesung aus. Noch ist das gefürchtete Gangrän weit entfernt, aber als es schließlich in Paris auftaucht, wissen Jeanne und ihre Freunde, dass ihr behütetes Leben in Pardange nur noch eine Frage der Zeit ist … .

Auch wenn das Gangrän eine fiktive Bedrohung darstellt, symbolisiert es doch reale Gegenstücke in unserer Welt. Wie reagieren wir auf sich verschlimmernde Naturphänomene? Werden wir bleiben wo (und wer) wir sind und denken nicht über den Radius unseres Dorfes hinaus? Welche Seite von unserer Persönlichkeit wird sich zeigen, wenn die Not an unsere Tür klopft? Mit diesen Fragen konfrontiert dieser philosophischer Roman den Leser und und verleiht der Geschichte durch ihre Verortung in Luxemburg und die Einbindung typisch luxemburgischer Elemente eine besondere Note.

Obwohl das Buch einige Schwierigkeiten hat, eine tiefe Verbindung zwischen der Protagonistin und dem Leser herzustellen, überzeugt die Geschichte vor allem mit ihrem philosophischen Aspekt und fesselt den Leser bis zur letzten Seite.

Persönliches Highlight des Romans: Das Thema luzides Träumen.

Leslie Fischbach, Medienpädagogin EwB

Autor:
Maxime Weber
Veröffentlichung:
2021
Herausgeber:
Kremart
Genres:
Erwachsene